Geheimtipp Ioannina - Die chilligste Stadt in Nord-Griechenland

 > See

Nach langer Zeit sind wir endlich mal wieder in Griechenland unterwegs! Die Corona-Beschränkungen haben uns bei unseren Reisplänen leider immer wieder  einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber wir haben jetzt Herbstferien und wollen uns endlich die Stadt Ioannina angucken, von der alle Kollegen und Freunde so sehr schwärmen! Zu Recht kann ich nur sagen!

 

Ioannina

Ioaninna (die Aussprache ist übrigens "Janina") liegt zwischen dem Ionischen Meer und dem Ägäischen Meer auf dem Weg von Igoumenitsa (dem griechischen Fährhafen, wenn man die Fähre von Italien nach Griechenland nimmt) nach Thessaloniki am Fuß des Pindos-Gebirges mit der tiefsten Schlucht der Welt und ist der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge in die wunderbare Natur Nordgriechenlands.

 

Die offizielle Web-Seite der Stadt ist: > https://www.travelioannina.com/

 

Im Internet fand ich außerdem diese Anbieter interessant (habe aber selber keine Tour gemacht, da wir zu kurz in der Gegend waren)

 

- Radtouren: >https://travelioannina.com/ioannina-trips

- Rafting, Canyoning, Trekking, Paragliding >raftingioannina.gr

- Zugtrip: >https://rail.cc/de/zug/patras-nach-ioannina

Wer Lust hat, die komplette Region zu bereisen, der kann sich auch noch überlegen, dies mit dem Zug zu machen

 

Ein bisschen Geschichte

Wie auch das übrige Griechenland war Ioannina seit 30 v.Chr. unter römischer und dann ab dem 6.Jh überwiegend unter byzantinischer Herrschaft, bis es 1430 von den Osmanen erobert und in ihr Reich eingegliedert wurde.

Genau wie in Thessaloniki haben die Osmanen das Stadtbild sehr geprägt und zu einem wichtigen Handelszentrum ausgebaut. In Ioannina lebte ein buntes Völkergemisch aus Griechen, Osmanen, Albaner, Walachen, Juden und anderen Ethnien friedlich miteinander.

Ende des 18. Jahrhunderts wurde der osmanische Herrscher Tepedelenli Ali Pascha Gouverneur von Epirus, erhob sich gegen die osmanische Oberherrschaft und regierte faktisch unabhängig große Teile von Griechenland und Albanien. Bis heute zeigt das Stadtbild durch ihn starke orientalische Züge.

Die Altstadt

Kaum sind wir in Ioannina angekommen und haben unser Gepäck im Hotel abgestellt, machen wir uns zu Fuß auf den Weg in die Altstadt. Schon vom Auto aus konnten wir einen Blick auf wunderbar gemütliche Straßencafes- und restaurants werfen und können es gar nicht erwarten, in diese herrliche Athmosphäre einzutauchen: Warme Lichter und geschmackvoll eingerichtete gemütliche Lokale, die alle dazu einladen, sich hier ganz in Ruhe eine Weile aufzuhalten... Aaahhhh... Einfach nur zurücklehnen und runter kommen! Wir suchen uns ein kleines Lokal in einer netten Gasse und sind sofort begeistert von der Speisekarte, die um einiges vielfältiger ist, als das, was wir bisher kennen gelernt haben... Aaahhh... leeecker!... Und noch mal zurüücklehnen und einfach nur genießen!

Was die Altstadt von Ioannina so Besonders im Vergleich zu anderen Städten macht, sind nicht nur die vielen schönen Lokale, sondern auch, dass ein Großteil der Gassen verkehrsberuhigt ist - und es gibt auch kaum parkende Autos - so kommt wirklich das Gefühl von Auszeit auf. Natürlich sind auch hier die Hauptverkehrsstraßen viel befahren, aber eben nur die Hauptverkehrsstrassen; sobald man eine Straßen weiter geht, kann man ohne Bedenken auch mitten auf der Straße laufen, denn da ist wenig los. 

Und da Ioannina nicht sehr groß ist, kann man auch bequem alles zu Fuß machen; außer für unseren Ausflug zum Orakel von Dodoni bewegen wir unser Auto 4 komplette Tage lang gar nicht!

Wir sind wie gesagt noch mitten in der Corona-Zeit hier und man merkt sehr deutlich, dass einige Geschäfte in der Altstadt den langen und harten lockdown leider nicht überlebt haben. Außerdem ist zu unserer Reisezeit Ende Oktober schon Nebensaison und wir haben regnerisches Wetter. Trotzdem pulsiert an einigen Plätzen immer noch das Leben - Ioannina ist so fern von touristischen Pfaden, dass wir hier ein wunderbar "echtes" Griechenland erleben mit vielen jungen Leuten, vielen leicht oder schwer vergammelten Häusern (ein Paradies für Fotografen!) und einer Stimmung, bei der die innere Uhr ganz von selbst auf einmal langsamer tickt...

Wir verbringen vier wunderbare Tage in dieser gemütlichen und doch lebendigen Stadt und als wir wieder fahren, ist mir klar, dass ich hier unbedingt noch mal hin muss - vielleicht ist Ioannina nicht die schönste Stadt Griechenlands, aber bestimmt die Stadt mit der wärmsten und chilligsten Atmosphäre! Einfach eine Lieblingsstadt... Seht selbst!

Das Zentrum von Ioannina besteht aus vier schönen Bereichen:

1. Idyllische Gässchen, schöne Häuser und liebevoll gestaltete Restaurants findet Ihr, wenn Ihr entlang der Burgmauer beginnend am Katsari Park durch die Gassen zwischen der Giosef Eligia und der Eth.Antistaseos lauft und weiter die Averof entlang.

2. Die kleinen Gassen der Altstadt sind verkehrberuhigt und dort findet Ihr ebenfalls viele Cafes und Restaurants, in denen man rund um die Uhr einfach schöne Zeit verbringen und die Seele baumeln lassen kann. Ihr findet die Altstadt zwischen der Kaniggos, der Averof, der Kountouriotou und der Tsirigoti.

3. Von der Altstadt aus solltet Ihr auf jeden Fall auch mal weiter in die Anexartisias gehen. Entlang dieser Strasse stehen viele kleine alte Häuser aus der osmanischen Zeit mit netten Geschäften (wenn sie den langen lockdown überlebt haben) und auch hier gibt es vereinzelte Restaurants. Leider sind viele Häuser hier sehr heruntergekommen, was mir für mein großes Hobby Fotografieren allerdings wiederum tolle Motive beschert hat. Hier habe ich auch einige tolle streetArts gefunden, unter Anderem die schöne Gasse "Stao Liampei", die absolut fotogen ist.

4. Direkt um die Ecke an der Leof.Karamanli in der Nähe des Mavili Square Park direkt am See findet Ihr noch eine ganze Ausgehmeile, in der besonders abends das Leben pulsiert.

StreetArt

Sehenswürdigkeiten

Das große Highlight der Stadt ist die Festungsanlage, die strategisch günstig auf einem Hügel liegt, der in den See hineinragt.

Oben auf dem Hügel liegen zwei Moscheen und zu deren Füßen kann man durch die netten Gässchen der Festungsanlage mit weiteren historischen Gebäuden bummeln. Auf dem großen Platz vor der Moschee gibt es übrigens ein Cafe, in dem man nett sitzen kann.

 

Die Anlage ist komplett von einer hohen Mauer umgeben, die an fünf Stellen von Toren unterbrochen ist:

- 39.669337,20.860209 am Katsari Park/ südöstliche Uferpromenade

- 39.668883,20.859231 ein paar Meter weiter südlich an der Ecke Garivaldi und Eth.Antistaseos 

- 39.670335,20.857893 gegenüber des Restaurants Balsamico

- 39.670788,20.857809 ein paar Meter weiter nördlich

- 39.673133,20.858332 an der nordwestlichen Uferpromenade

- an der Nordostseite der Burg gibt es keinen Eingang!

Rund um die Festung

Innerhalb der Festungsmauer liegt eine kleine Siedlung mit zum Teil verwinkelten Gassen und ein paar schönen historischen Gebäuden, zB, der alten Bibliothek. Die Häuser hier sind nicht spektakulär, aber ein Bummel durch die ruhigen Strässchen auf dem Weg zum Plateau der Festung mit der Moschee lohnt sich trotzdem.

 Die Aslan Pascha Moschee mit Museum

Auf halbem Weg den Hügel hinauf liegt die Aslan Pascha Moschee mit einem hübschen kleinen wie ich finde sehenswerten Museum, in dem Kleidung und Waffen aus der osmaischen Zeit ausgestellt sind, sowie ein Raum, der zu Repräsentationszwecken diente.

Die Festungsanlage, Fethiye Moschee und Silberschmiede

Oben auf dem Hügel angekommen stehen wir auf einem großen Platz mit mehreren Gebäuden, unter anderem der alles beherrschenden Fethiye Moschee mit einem Eisenpavillion, unter dem sich Ali Paschas Grab befindet. Wir trinken dort gemütlich einen Kaffee und folgen dann dem Weg vorbei an der Moschee zum imposanten Gebäude der Silberschmiede, das heute ein Museum enthält. Zufällig entdecke ich beim Fotografieren, dass wir nicht den ganzen Weg zurück zum Haupteingangstor des Festungsareals müssen, sondern linkerhand auch ein Weg durch ein kleines Tor durch die Stadtmauer zum Katsari-Park führt - und wieder mal sind wir nach diesem schönen Rundgang am allgegenwärtigen Seeufer angelangt...

Der See

Was Ioannina unter anderem zu einem so wunderbaren Ort macht, sind nicht nur seine liebevoll gestalteten Cafes und Restaurants in wunderschönen alten Gebäuden und die eindrucksvolle Burganlage mit gleich zwei Moscheen, sondern auch seine Lage direkt an einem großen See. Da alle Wege in Ioannina kurz sind, kommen wir auf unseren Stadtspaziergängen zwangsläufig auch immer wieder zum Seeufer und haben jedesmal sofort das Gefühl von Abschalten... Hier kann man schön in Ruhe am Ufer entlangspazieren oder einfach nur da sitzen und den Möven zugucken... 

An unserem ersten Tag ist es noch regnerisch und Wolken hängen tief über dem Wasser, was dem See eine mystische Atmosphäre verleiht. 

Am nächsten Tag strahlt dann die Sonne vom blauen Himmel und Großfamilien mit Oma, Opa, Onkel, Tante und Enkelkindern tummeln sich am See und machen eine kleine Bootsfahrt zu der nahen Insel (>Ausflüge) die sich lohnt, wenn man ein paar Tage hier verbringt und die Zeit dafür hat. Wenn Ihr allerdings nur einen Tag hier seid, lasst die Insel weg und bummelt lieber durch die Gassen der Stadt!

Ausflüge

Die Insel im See

Mitten im See liegt eine kleine Insel, die Ali Pascha als letzte Zuflucht diente und heute ein beliebtes Ausflugsziel ist.

Die Boote (>www.nisi-ioanninon.gr) legen jede halbe Stunde in der Nähe des Mavili Square Park an einem kleinen Pavillion an, an dem auch die Abfahrtszeiten angeschlagen sind >Λιμάνι λίμνης Ιωαννίνων (39.672655,20.856858). Für 3 € (zahlbar im Boot bei Abfahrt) kann man auf die Insel übersetzen und dort ein paar nette Stunden verbringen. Es gibt einen wirklich schönen Rundwanderweg, für den man ca. eine Stunde braucht, 2 Klöster und  am Bootsanleger gibt es ein paar Lokale und Andenkenläden.

Das Orakel von Dodoni

Das Orakel von Dodoni  ist die älteste Orakelstätte in Griechenland und war in der Antike nach Delphi das zweitwichtigste Orakel. Hier holte Alexander der Große sich Rat, bevor er gegen den Perserkönig Xerxes in den Krieg zog. Während in Delphi eine Priesterin über einer Erdspalte saß, aus der halizunigene Dämpfe drangen, wurde das Orakel von Dodoni befragt, indem man das Blätterrauschen einer heiligen Eiche sowie den Flug der Vögel deutete, die in diesem Baum lebten. Die Kultstätte wurde von den Römern zerstört, aber an der Stelle des Orakelbaums wächst auch heute wieder eine alte Eiche und wenn man sowieso in der Gegend ist, lohnt sich ein Ausflug zu dieser kleinen Kultstätte auf jeden Fall. Außer dem Ort des heiligen Orakel-Baums gibt es noch ein Amphietheater zu besichtigen. 

Sozusagen um die Ecke liegt übrigens noch eine kleine Steinbrücke, bei der wir auch noch kurz anhalten. Wer noch vor hat, weiter in den Norden zu fahren, kann sich den Abstecher sparen, da noch viel beeindruckendere Exemplare auf Euch warten! Falls Ihr aber ansonsten keine Möglichkeit habt, so ein Bauwerk zu bewundern. nehmt die nette kleine Steinbrücke unbedingt mit!

Steinbrücke Dramesioi

Direkt um die Ecke des Orakels liegt eine kleine Steinbrücke, die wir uns noch angucken. Wer noch vorhat, in Richtung Norden in der Zagori-Gegend noch weitere Brücken anzugucken, dcr kann sich den Abstecher sparen, denn dort erwarten Euch wahre Wunderwerke (> Zagoria). Für alle Anderen lohnt es sich, sich mal anzugucken, wie die schönen alten Steinbrücken in dieser Gegend aussehen...

Die Tropfsteinhöhle Perama

Am nördlichen Seeufer gibt es eine wohl sehr sehenswerte 1,5 km lange Tropfsteinhöhle, die wir uns aber leider nicht angeguckt haben, da wir es viel zu sehr genossen haben, alles in Ioannina zu Fuß zu machen und wir dafür extra das Auto aus der Tiefgarage hätten holen müssen... Beim nächsten Mal dann vielleicht, wenn wir uns nicht wieder dafür entscheiden, einfach nur faul durch die Stadt zu bummeln - die Versuchung genau das zu tun, ist in Ioannina nämlich wirklich groß!

>https://www.spilaio-perama.gr/visit_spilaio

Metsovo

Auf dem Weg nach Ioannina, knapp eine Stunde entfernt liegt der schöne Ort Metsovo. Als wir dort ankommen regnet es leider, aber wir machen trotzdem eine kleine Runde durch das wirklich sehr sehenswerte Dorf.

Auf dem Dorfplatz entdecken wir eine Treppe, die auf ein kleines Plateau führt, von dem aus man das Treiben unten im Dorf schön beobachten kann; ich stelle mir vor, wie hier im Sommer die Alten sitzen und sich anstelle des neusten Fernsehprogramms die Touristen angucken, die ihr Dorf bevölkern...Leider ist Metsovo ein extremer Magnet für einheimischen Tourismus und der Dorfplatz ist ein einziger großer Bus- und PKW-Parkplatz. Außerdem hat man es versäumt, die Dorfstrassen verkehrsberuhigt zu gestalten und so sitzen wir mit unserem Kaffee an der Hauptstrasse, die trotz Regen und Nebensaison stark befahren ist - Schade!

Einkaufen

Shoppen und in typisch griechischen Cafes sitzen kann man schließlich noch im Viertel zwischen der Kon/nou Eleftheriou, der Pirsinela, der Char. Trikoupi und der 28is Oktovriou.
Die Häuser hier sind typisch grieschisch modern, aber die Straßen sind auch hier verkehrsberuhigt, sodass man in Ruhe bummeln kann.

Cafes und Restaurants

Am ersten Abend essen wir im EPIKAIRO, wo es leckere griechische Gerichte gibt, die so in Thessaloniki nicht auf der Speisekarte stehen. Außerdem ist die Bedienung hier sensationell freundlich und bereitet uns ein wohliges Gefühl von Herzlich-Wilkommen-im-schönen-Ioannina!

(https://www.facebook.com/%CE%95%CF%80%CE%AF%CE%BA%CE%B1%CE%B9%CF%81%CE%BF-642871232466512/)

 

Das STOA LOULI fällt mir bei einem Stadtbummel durch die Altstadt ins Auge und wir verbringen dort einen schönen 2. Abend. Das Restaurant liegt in einem wunderbaren Innenhof mit sehr schöner Atmosphäre (https://facebook.com/stoalouliioannina).

Mein Lieblingsrestaurant in loannina wird das NO TIES, wo wir gleich zwei mal Essen gehen. Das nette kleine Restaurant liegt in einer ruhigen kleinen Gasse, hat eine wunderbare Atmosphäre und herrliches Essen!

(https://m.facebook.com/No-Ties-468194436681763/)

Frühstücken in Ioannina ist ein schwieriges Unterfangen, da es zwar unendlich viele Cafes gibt, die Griechen aber eine völlig andere Frühstückskultur haben als wir und zum Frühstück z.B. gerne einfach mal ein süsses Teilchen essen.
Nach mehrmaligen nicht sehr zufriedenstellenden Versuchen habe ich dann für unseren letzten Tag ein Lokal gefunden, dass ich absolut empfehlen kann: Das SPITAKI ME KIMETHEA liegt direkt an der Uferstrasse und hat in der Hauptsaison sogar eine tolle Dachterrasse mit Blick auf den See. (https://www.facebook.com/Spitakimethea/?_rdc=2&_rdr)

Unterkunft

Wir wohnen im sehr sehr schönen Hotel Kentrikon, das nur ein paar Strassen von der Altstadt entfernt in einer sehr schönen ruhigen Gasse liegt und für seine Gäste einen Tiefgaragenplatz anbietet - angesichts der Tatsache, dass es in der Innenstadt kaum Parkplätze gibt, ein ganz wichtiges Plus des Hotels. Das Frühstück ist nicht besonders, aber die Zimmer sind sehr schön! (www.hotel-kentrikon.gr)

Vikos-Schlucht und Zagori

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