Trikala - Die einzigartige Fahrradstadt

     > Meteora

Trikala

Trikala oder wie die Einheimischen liebevoll sagen "Tricca" habe ich ehrlich gesagt gar nicht auf dem Schirm gehabt und nur zufällig entdeckt, weil ich mit meinen beiden Freundinnen einen schönen Wochenendtrip machen wollte, der nicht zu weit von Thessaloniki entfernt ist (250 km).

 

Und ich bin soooo froh, dass wir uns ausgerechnet, diese nette kleine Stadt ausgesucht haben! Trikala ist nicht besonders groß - erwartet also nicht besonders viel Sightseeing - aber von hier aus könnt Ihr tolle Ausflüge nach Meteora und zu einem irren LostPlace (einer komplett schiefen Kirche) machen und anschliessend wunderbar chillige Abende verbringen.

Was sofort auffällt ist, dass der Verkehr in Trikala nicht so dicht ist wie in fast allen anderen griechischen Städten, denn in Trikala fahren sehr sehr viele Menschen Fahrrad - ein Anblick, den ich sonst nirgendwo in Griechenland erlebt habe. Und es gibt viele Fußgängerzonen. Also zwei Dinge, die die gelassene Athmosphäre der Stadt bestimmen.


Mitten durch Trikala führt die große Straße "Stefanou Sarafi" die die Stadt in zwei Hälften teilt:
Im Süden liegt das Einkaufsviertel mit einer großen Fußgängerzone, vielen Geschäften, Cafes und Restaurants.
Im Norden liegt die Altstadt mit ihren schönen kleinen Gassen, die sanft zu einer Burganlage hinaufführen und einem gemütlichen Ausgehviertel, in dem sich abends das Leben abspielt.

Die Altstadt Variousi

Wenn Ihr die nette >Altstadt von Trikala erkunden wollt, orientiert Ihr Euch am Besten an der hübschen kleinen Kirche >Ιερός Ναός Αγίας Μαρίνας. Es lohnt sich, mal eben die paar Stufen bis zu der bunt gestalteten Eingangstür zu laufen und wenn Ihr von dort aus zB die Gasse Tellou Agra nehmt, kommt Ihr an den hier typischen alten Steinhäusern vorbei. Lasst Euch einfach ein bisschen treiben...

 

Ihr könnt im Grunde nichts falsch machen, denn wenn Ihr immer berab geht, kommt Ihr automatisch wieder unten im Ausgehviertel an, wo Ihr die Qual der Wahl aus jeder Menge tollen gemütlichen Restaurants habt. Vergesst dabei nicht, mal an dem tollen >Wall Painting in der Ipsilantou vorbeizugucken!

Sehenswürdigkeiten

The Mill of Elves

Das absolute Highlight in Trikala ist leider nur von der letzten Novemberwoche bis zur ersten Januarwoche geöffnet, aber falls Ihr um diese Zeit in Norgriechenland unterwegs seid, solltet Ihr ihn nicht verpassen:


Den riesigen Weihnachtsmarkt von Trikala >The Mill of Elves" (Elfenmühle) >
Ich war leider leider nicht dort, aber meine Freundin Sabine hat es letztes Jahr geschafft und war hellauf begeistert. Termine und Impressionen findet Ihr hier:

https://milosxotikon.gr/

Die Bleimoschee

Wenn Ihr so wie wir genügend Zeit habt, um einen Tag nur durch Trikala zu bummeln, kann ich Euch den Schlenker zur >Bleimoschee empfehlen - sie ist keine Sensation und im Inneren der Moschee findet Ihr eine Fotoausstellung über Ausgrabungen, aber mir gefällt das schönes Gebäude wirklich sehr gut, und davor könnt Ihr auf einem großen Platz  gemütlich in einem Cafe sitzen und stundenlang Leute gucken...

Asclepieion - archäologische Ausgrabungen

Die >Archäologischen Ausgrabungen von Trikala haben zwar einen schönen Namen, sind aber eher unspektakulär - wir laufen an einer eingezäunten Fläche vorbei, auf der ein paar große Steine herumliegen...

Byzantinische Burganlage

Wir sind 3 Tage in Trikala, aber leider schaffen wir es nicht, die >Byzantinische Burg von innen zu sehen, denn sie hat immer nur von 8.30 bis 15.30 geöffnet und da machen wir grade Ausflüge. Was vom verschlossenen Tor und mit google maps zu sehen ist, sieht aber auch nicht besonders spannend aus: Es handelt sich wohl um eine große Fläche, die von einer Mauer umschlossen ist. Der Weg dorthin ist allerdings total nett, denn er führt duch die kleinen Gassen der Altstadt (s.o.).

Einkaufen

Wochenmarkt

Zwischen der 28is Oktovriou und der Ir.Alvanikou Metopou findet täglich außer Sonntags auf dem Grünstreifen ein Wochenmarkt von 6.00 bis 14.30 (Sa von 7.00 bis 15.00) Uhr statt.

Einkaufszone

Direkt hinter der Brücke im Zentrum von Trikala beginnt die Asklipiou, eine Fussgängerzone, an der sich viele nette Geschäfte, Cafes und Restaurants reihen. Es lohnt sich auf jeden Fall, hier auch noch die Nebenstrassen zu erkunden, denn hier findest Du nette Boutiquen und einige besondere kleine Läden, zB für Fahrradzubehör, Geschenkartikel oder Bastelsachen.

Cafes & Restaurants

Frühstück

In Griechenland ist es gar nicht so einfach ein Frühstück zu finden, das irgendwie unseren deutschen Vorstellungen entspricht... Umso glücklicher bin ich, wenn ich ein Lokal finde, das nicht nur sehr gemütlich ist, sondern in dem Ihr auch gut frühstücken könnt!

Das >Vesper Backyard Homage finden wir zwar erst am letzten Tag, aber es rundet unsere Reise mit einem sehr leckeren Frühstück ab:
>https://www.vesper-bar.gr/

Cafes

In Trikala gibt es sooo viele Cafes, dass ich kein bestimmtes empfehlen kann. An unserem Sightseeing-Tag gönnen wir uns einen kleinen Stop am Pl.Makariou und beenden unsere Stadttour direkt neben der Bleimoschee im >Tsitsani Museum Cafe, wo man stundenlang sitzen und Leute gucken kann. Aber Kaffee gibt es wirklich überall in der Stadt.

Restaurants

Die größte Auswahl an Restaurants habt Ihr in den wunderwunderschönen kleinen Gassen der Stournara (nur Fußgänger, keine Autos), der Grigoriou Patriarchou und der Ipsilantou (Guckt dort beim >Wall Painting vorbei!)

Bars

Nachdem Ihr Euch abends in der Stournara satt gegessen habt, geht Ihr am besten ein paar Meter um die Ecke zur der chilligsten Bar in Trikala der >Tankoo um die Ecke -  an der sich abends die Szene trifft:
http://tankoo.gr/

Ausflüge

Meteora

Der wichtigste Sightseeingpoint in der Nähe von Trikala sind unbestreitbar die 20 km entfernten Felsenklöster von >Meteora. Dazu habe ich einen eigenen Artikel geschrieben. Lest dort einfach nach, welche Klöster sich lohnen und wie Ihr Euren Ausflug dorthin am Besten organisiert

Der verrückte Lost Place Ropoto

Einen sensationellen LostPlace findet Ihr außerdem ca. 30 km entfernt von Trikala:
Die schiefe Kirche >Ναός Παναγίας Θεοτόκου Ροπωτού in Ropoto ist der helle Wahnsinn und ihr Besuch eine der wahnsinnigsten Erfahrungen, die ich je gemacht habe. Was diese Kirche so besonders macht?


Bei Erdrutschen ist 2012 ein ganzes Dorf 40 m den steilen Hang runter gerutscht - die Häuser wurden dadurch alle zerstört, aber die Dorfkirche ist irgendwie hängen geblieben und steht inzwischen schräg aber stabil im Hang

Eigentlich ist es kein Problem, sie zu betreten, aber...

 

Schon als ich auf die Kirche zugehe und bevor ich auch nur einen Fuß hineinsetze, stolpere ich irgendwie rum und muss aufpassen, dass ich nicht hinfalle!... Was ist denn hier los?! In die Kirche führen ein paar Stufen, an die ein netter Mensch eine Art Schnur zum Festhalten gebunden hat. Als ich die drei Stufen überwunden habe, setze ich mich erst mal in den Eingang und überlege mir, wie ich es schaffen soll, bis in die Mitte der leeren Kirche zu kommen - denn mein Gleichgewicht spielt völlig verrückt, sobald ich auch nur einen Schritt zu machen versuche!!!

 

Es ist nicht so, dass mir schwindelig ist oder sich die Welt dreht, aber ich kippe immer wieder plötzlich heftig nach hinten über und muss höllisch aufpassen, dass ich nicht rückwärts den steilen Boden runterfalle.

Mein Gehirn arbeitet und arbeitet, ich konzentriere mich ohne Ende, aber ich kriege es einfach nicht hin! Und so krabbele ich am Ende einfach bis in die Mitte und stehe dann gaaanz vorsichtig auf... WOW! Das ist soooo grenzwertig und weil wir die einizigen Besucher sind, lasse ich den ganzen Druck raus und fange ich einfach tiereisch an zu schreien und kann gar nicht mehr aufhören, wie irre zu lachen - ich habs geschafft!!!

 

Und jetzt will ich es wissen: Was ist hier los? Kann ich hier wirklich nicht normal gehen?! Ich probiere immer wieder was Anderes aus und was tatsächlich dann irgendwann auch funktioniert ist, meine Schuhe auszuzuziehen und auf Socken gaaanz langsam mit dem Blick auf meine Füße und leicht vorgebeugt bis zur Mitte der Kirche zu schlurfen. Arme rechts und links ausgebreitet, den Blick immer schön nach unten und die Füße bloss nicht vom Boden heben, sondern schööön schlurfen!

 

Und hier kommt meine persönliche Erklärung für diese wahnsinnige Grenzerfahrung:

Unser Gleichgewichtsorgan braucht mehrere Informationen, die unsere Sinne ihm melden, um unseren Körper im Raum grade zu halten:

1. Unsere Füße melden, ob der Boden flach ist oder eine Steigung hat.

2. Unsere Augen melden, ob unsere Umgebung rechts und links grade aussieht.

3. Und im Ohr gibt es noch einen vestibulären Gleichgewichtssinn, der wie bei einer Wasserwaage anhand von Flüssigkeit feststellen kann, ob wir grade oder schief stehen.

 

In dieser Kirche merke ich über meine Füße, dass ich auf einem schiefen Boden stehe und veruche mich entsprechend hin zu stellen.

Dann sagen meine Augen aber, dass ich schief stehe und versuchen, meinen Körper so hinzustellen, dass er genauso grade ist, wie die Wände, die Fenster und die Tür...

Also wieder korrigieren...

 

Das geht nur, wenn ich extrem nach hinten gelehnt stehen würde... Das geht aber wieder nicht, weil es hier so steil ist, dass ich umkippen würde... und im letzten Moment merkt mein Körper das anhand der Wasserwaage in meinem Ohr und beugt sich schnell wieder nach vorne, um nicht umzufallen...

Solange ich nur auf den Boden vor mir gucke, ist alles gut, aber wehe ich gucke hoch und sehe Wände, Fenster, Tür... 

Sofort sagen meine Augen mir wieder, dass ich extrem schief und falsch stehe und es reisst mich nach hinten, um eine Linie mit den Fenstern zu bilden...

 

Wahnsinn!!! Ein total spannendes Tauziehen meiner Sinnesorgane und mein Gehirn weiß irgendwann gar nicht mehr, was es dem Körper melden soll und dann kan ich einfach nur noch ... Kreeeeeeiiiischen!!!


Wichtig! Stand 01/2024

Meine Freundin in Griechenland berichtet mir, dass die Kirche selbst zugenagelt wurde und leider nicht mehr betreten werden kann... Aber auch, wenn ihr seitlich vor der Kirche steht, kann man diesen Effekt schon sehr deutlich spüren

Steinbrücke & Wasserfall Palaiokarya

Ein deutlich entspannterer aber nicht weniger faszinierender Ort sind die >Wasserfälle von Palaiokarya, die in mehreren Kaskaden einen Fluss herunterfallen. Hier ist der ideale Ort, um ein Picknick einzuplanen und einfach nur diesen tollen Anblick zu geniessen!

Steinbrücke & Fluss Portaikos bei Pyli

Auf dem Rückweg halten wir noch an einer anderen netten Brücke an, der >Steinbrücke des Portaikos Fluss bei Pyli

Kirche von Porta Panagia

Die >Holy Church of Porta Panagia aus dem 13.Jh habe ich zwar nicht selbst besucht, aber mein lieber Freund Tobias hat dort ein paar schöne Fotos für Euch gemacht:

Noch mehr schöne Orte...

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> Von Thessaloniki nach Athen

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